Die Roggen-Situation in Deutschland ist weiter unbefriedigend. Die amerikanischen Hersteller kommen kaum hinterher, den eigenen Markt zu beliefern. Und nachdem Heaven Hill jetzt auch aufgehört hat, Rittenhouse 40% und Pikesville (geschmacklich wiederum kein großer Verlust) zu produzieren, fragt man sich immer noch, woher der Roggen für den neuen Manhattan kommen soll.
Ich schrieb vor einiger Zeit über LDI (jetzt MGP), einen in Indiana ansässigen Großproduzenten von Roggenwhiskey. Dessen Produkt mit der markanten Mashbill (95% Rye) ist mittlerweile in vielen in Deutschland erhältlichen Ryes enthalten: Willett Single Barrel Estate, Bulleit, Riverboat, High West und Templeton sind einige davon. Ein weiterer Vertreter ist aktuell (wohl als Grauware) in Deutschland erhältlich: George Dickel Rye. George Dickel ist bisher als Hersteller von Tennessee Whiskey bekannt, also quasi der unbekanntere (qualitativ aber hochwertigere) Bruder von Jack Daniel’s. Und wie gesagt, eingekauft wird der Rye bei LDI. Also wieder ein identischer Rye zu den oben genannten? Mit dem Label eine namhaften Herstellers, was ein teures Brand-Building erspart?
Ich schrieb vor einiger Zeit über LDI (jetzt MGP), einen in Indiana ansässigen Großproduzenten von Roggenwhiskey. Dessen Produkt mit der markanten Mashbill (95% Rye) ist mittlerweile in vielen in Deutschland erhältlichen Ryes enthalten: Willett Single Barrel Estate, Bulleit, Riverboat, High West und Templeton sind einige davon. Ein weiterer Vertreter ist aktuell (wohl als Grauware) in Deutschland erhältlich: George Dickel Rye. George Dickel ist bisher als Hersteller von Tennessee Whiskey bekannt, also quasi der unbekanntere (qualitativ aber hochwertigere) Bruder von Jack Daniel’s. Und wie gesagt, eingekauft wird der Rye bei LDI. Also wieder ein identischer Rye zu den oben genannten? Mit dem Label eine namhaften Herstellers, was ein teures Brand-Building erspart?
Was den Rye aber von den obigen unterscheidet, ist das, was Dickel selbst das „Sugar Maple Charcoal Filtering“ bezeichnet. Eine Filtrierung durch Holzkohle aus Ahornholz.
Dennoch könnte der Roggen aufgrund seiner Milde im Mixtest Schwächen zeigen. Ein schneller 6:2 Manhattan (mit Carpano Antica Formula und Angostura Bitters) zeugt hier für mehr Klarheit. Und siehe da: das wird schwer: Mit Carpano Antica Formula ist der Gute etwas überfordert. Die mächtigen Wein- und Kräutertöne sind zuviel des Guten. Ein schlankerer Wermut wie Dolin oder auch Dubonnet würde hier ein besseres Ergebnis erreichen. Einen Sazerac hingegen schafft der Rye ohne Zweife.
Und ohne Zweifel ist auch: Zuschlagen, solange der Markt es hergibt. Aktuell für ca. 55€ pro Liter (!) zu haben handelt es sich zwar um kein Schnäppchen, aber als Roggen-Freund ist man einiges gewöhnt und Sazerac 6 („Baby Saz“) ist umgerechnet auf den Liter nicht günstiger erhältlich.
Ergebnis: 6 von 10 Punkte.
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