Montag, 31. Dezember 2012

Barkultur 2013 Teil 2 - Mephisto der Mixologie gesucht. Warum uns der Antagonist fehlt.

"Ein Theil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft."

 Faust, Der Tragödie erster Theil, V. 1335 f.


Ein großes Zitat an den Anfang eines Artikels zu stellen, soll ja meist die geringe geistige Tiefe des Artikels kaschieren. Hier hingegen hoffentlich nicht. Vielmehr soll es den Anfang eines Gedankengangs sein, der mich ereilte, als mich ein Bekannter mit obigem Zitat aus Goethes Drama beglückte. Wenn man die Hegelsche Dialektik ernst nimmt, entsteht Fortschritt aus dem Prinzip These - Antithese - Synthese. Ausgedrückt in der Sprache Goethes entsteht obiges Zitat: Die Antithese ist notwendig, damit letzten Endes ein konstruktives Ergebnis entsteht. Was aber bedeutet dies aber für die Barwelt? 

Betrachtet man die Barszenerie in Deutschland aus dem Standpunkt eines Außenseiters, der keinen Zugang zu internen Diskussionen hat (und als solchen sehe ich mich), dann fällt vor allem eins auf: Es herrscht ein großer Konsens in Sachen Barlandschaft. Die klassische Bar in Perfektion ist common sense und es wird auch kaum an ihr gerüttelt. Und, um einen Namen herauszuheben: Über allem scheint Jörg Meyer zu schweben. Mit dem Le Lion hat er der klassischen Bar ein Denkmal geschaffen, das über jeden Zweifel erhaben ist. Und es gibt kaum jemanden, der mit gleich großer multimedialer und persönlicher Präsenz hinter der Bar dagegenhält. Es scheint die Antithese zu fehlen. Dabei ist die Barwelt am weitesten gekommen, als Persönlichkeiten um Inhalte stritten, siehe diverse Debatten im Gastronom oder auch die Debatte über Molekulare Mixologie im Bitters Blog. Heute scheint das zu fehlen. Im Gegenteil scheint es Herr Meyer selbst zu sein, der mit dem Boilermen seine persönliche Antithese zum Le Lion geschaffen hat. Laut, innovativ, ein bisschen dirty. Ein kleineres Scharmützel lieferte sich auch ein unbekannter Schreiber namens „C.Ocktail“ mit Herrn Meyer im Cocktailforum, als er ihn als „Bacardi-Nutte“ titulierte. Die großen Spirituosenhersteller als Sponsoren für Amateur-Foren und in der Barwelt? Leider schien der Funke aber nicht auf die Forumsschar überzuspringen. Und wer ist wohl dieser C.Ocktail? Was ist des Pudels Kern? Vielleicht würde uns die Antwort sehr überraschen. ;-)

Ich würde mich sehr über mehr Reibereien im Jahr 2013 freuen, die wieder multimedial ausgetragen werden. Oder habe ich sie einfach übersehen?

Samstag, 22. Dezember 2012

Barkultur 2013 Teil 1 - Die große Cocktail-Renaissance - bloß ein Nebenprodukt des Hipstertums?

2012 ist vorbei und man könnte einen seitenlangen Abriss über den Markt für Spirituosen und die Renaissance der klassischen Bar schreiben. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht der nächste Gin mit Traditionsrezeptur oder ein Likör nach Ancienne Methode präsentiert wird. Aber das verblüffende ist nicht, dass diese Produkte bei spezialisierten Bars und dem geneigten Amateur reißenden Absatz finden, sondern, dass das ganz normale Publikum den ja nicht allzu günstigen Spaß mitmacht. Gin & Tonic statt statt Vodka Lemon hat sich spätestens seit diesem Jahr auch beim „Normalkunden“ durchgesetzt. Wer ist nun dieser nette Geselle von Anfang zwanzig bis Ende dreißig, der in den Medien den Großteil der „werberelevanten“ Zielgruppe ausmacht und der in den urbanen Lebensräumen nächtens in Bars zieht, um Gin & Tonic zu bestellen? Und dass auch noch am liebsten aus alten Apothekerflaschen, weshalb Marken wie Hendrick’s und Monkey 47 auch so beliebt sind. Ein Sieg der Bartender, der Missionare der gebildeten Trunkenheit?


Vielleicht sind diese anachronistisch anmutenden Flaschen aber auch die glasgewordenen Berührungspunkte zweier Subkulturen, die sich gegenseitig perfekt ergänzen: Das moderne Hipstertum und die Renaissance der klassischen Bar. Ein Gedanke, dem sich nachzugehen lohnt.

Der Hipster – man glaubt es kaum – ist mittlerweile auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Und auch wenn es keine allgemeingültige Definition zu geben scheint, haben sich einige Punkte herauskristallisiert.

Hipster betreiben einen eklektizistischen Zugriff auf verschiedenste Epochen und Stile, um Persönlichkeit und Authentizität zu erreichen - erreichen damit aber doch nur wieder einen Einheitslook. Der Hipster selbst ist damit ein Gegenprodukt zu einer leistungsorientierten, gleichförmigen Gesellschaft, der er sich entziehen will bzw. der er sich nicht anpassen kann. Durch den Rückgriff auf verschiedene identitätsstiftende Merkmale diverser Epochen baut er sich seine eigene Identität. Er beschränkt sich jedoch auf das Darstellen dieser Individualität und seiner Unabhängigkeit – und negiert sich damit selbst. Damit bleibt der Hipster aber ein Paradoxon, weil er seine Individualität durch Anpassung an frühere Subkulturen vollzieht und damit eben keine eigene Individualität entwickelt. Dabei bleiben die Interessen aber auf Oberflächliches wie Mode, Fotografie (als Kunstform) und einer Event-Kultur reduziert.


Wie aber passt dies in die Barwelt? Die Cocktail-Renaissance zelebriert ebenfalls diese Rückgriffe. Ob Pre-Prohibition, Prohibition, Tiki oder Roaring Twenties. Gleichsam stellen diese Epochen Spiegel und Fluchtpunkte für den Gast dar. Durch das gemeinsame Zelebrieren vergangener Zeiten etabliert sich Gemeinsamkeit, die letztlich aber in der Oberflächlichkeit zurückbleibt. Versteckte Bars und verdeckte Klingelschilder haben ihren ursprünglichen Zweck, den verbotenen Ausschank von Alkohol längst verloren. Dass sie, aber ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Abgrenzung von der „normalen Welt“ geben, ist der neue Zweck. Dass die Bars aber dennoch ohne Probleme werbewirksam im Internet zu finden und darauf aus betriebswirtschaftlichen Gründen auch angewiesen sind, spiegelt den Widerspruch aus Individualität und Gemeinsamkeit wollen gut wieder. Kein Hipster würde jemals eine tatsächlich versteckte Bar finden (sofern es so etwas heute noch geben sollte). Bars waren schon immer Fluchtpunkte. Neu ist, dass diese Flucht für alle sichtbar zelebriert wird.

Auch die Eventisierung des Gin & Tonic passt in dieses Bild. Kein „höher, schneller, weiter“ wie im Zeitalter der grenzenlos aromatisierten Vodkas, sondern ein „kleiner, aber weitaus feiner“ ist wieder en vogue. Mit der Wahl des „guten, alten Rezepts“ wähnt sich der Gast auf der sicheren Seite in Krisenzeiten und rühmt sich seiner Bildung, die aber letztlich doch oberflächlich bleibt. Die wenigsten wissen, dass es die meisten der „Sophisticated Gins“ erst seit kurzem gibt.


Dennoch: Es ist Aufgabe des Bartenders, dem Gast diese kleinen Fluchten zu erlauben, auch wenn er sich dabei nur selbst zelebriert. Ein guter Bartender hilft dem Gast sogar, diese kleinen Triumphe der Unabhängigkeit von der Welt und scheinbarer Weltgewandtheit für sich zu verbuchen.

Letztlich ist dies auch kein Plädoyer gegen die klassische Bar oder gute, neue Produkte (was z.B. Monkey 47 oder Hendrick’s zweifellos sind). Es sei nur darauf hingewiesen, dass nicht nur die klassische Bar den zeitgenössischen Gast geprägt hat, sondern auch – wenn auch versteckt - der zeitgenössische (Hipster)-Gast die Bar.


Und wer immer noch nicht an eine Verbindung zwischen Hipstertum und Bartending glaubt, dem sei folgendes Video zur Ansicht empfohlen.



Wer zum Hipster weiterlesen möchte, sei dieser Artikel empfohlen: http://www.beatpunk.org/stories/distinktion-und-entgrenzung-ueber-den-hipster-als-sozialtypus/

Montag, 17. Dezember 2012

Barkultur 2013 - Versuch eines Ausblicks

Mit 2012 geht ein turbulentes Jahr zu Ende, das große Veränderungen in der Barlandschaft...bla bla...stimmt nicht. 2012 war das Jahr der Speakeasys, der Prohibition Drinks, der Bitters, des Ryes und des Gins. Und eigentlich ja des Champagners, des Hard Shakes und der japanischen Rührgläser. So wie auch 2011. Und 2010. Kann das so weitergehen? Muss es das?

Dazu wird in den nächsten Tagen und Wochen eine kleine Reihe entstehen, die über Weihnachten ausreichend Lesestoff bieten wird:

Teil 1 - Die große Cocktail-Renaissance - bloß ein Nebenprodukt des Hipstertums?
Teil 2 - Mephisto der Mixologie gesucht. Warum uns der Antagonist fehlt.
Teil 3 - Rockabilly, Sternecocktails oder die Ubiquität guten Trinkens - Wohin die Reise 2013 gehen könnte.

Sonntag, 16. Dezember 2012

J.H. Waldviertler Rye

Dank eines Freundes konnte ich die verschiedenen Rye Whiskeys der Waldviertler Destillerie Roggenhof probieren, einem Landstrich, der zwar für Obstbrände und gutes Getreide, nicht aber für Whisky bekannt ist. Die Roggenhof Destillerie besteht seit 1995 und ist somit die erste Whisky Destillerie in Österreich. Ursprünglich war der Hof ein Milchgut, allerdings musste man aus Finanznot umsatteln. Es entwickelte sich aber ein Erfolgsmodell. So zählte man im Jahr 2011 bereits 79.000 Besucher - Tendenz steigend.



Original Rye-Whisky (41% Vol.,60% Rye, 40% Gerste, mind. 3 Jahre gereift)

In der Nase Honig und Minze, am Gaumen eine große Würzigkeit und Frische, der Abgang ist ebenfalls sehr würzig. Kann vom Geschmack durchaus mit einem US Rye mithalten. Ein feiner Rye und das beste Produkt im Test.


Pur Rye Malt (41% Vol., 100% Rye, mind. 3 Jahre gelagert)

Eine extrem fruchtige Nase, viel Apfel, etwas Stroh. Am Gaumen gefällt er mir weniger, sehr kräutrig und hölzern und etwas Kakao, aber relativ untypisch für einen Rye.


Pur Rye Malt Nugat (41% Vol., 100% Rye, mind. 3 Jahre gelagert)

In der Nase tatsächlich Schokolade und Erdnüsse, aber auch die Fruchtigkeit des anderen 100%-Rye; am Gaumen ebenfalls Schokolade, Rosinen und Kirschen. Ein sehr fruchtiger Nachgang. 

Der Rye Malt Peated, ein Rye, der getorft wird, hat mir leider gar nicht zugesagt und wird daher auch nicht näher beschrieben.

Im Ergebnis ist der Original Rye Whiskey hervorzuheben, der auch gegen einen "echten" Rye bestechen kann und der z.B. mit Jim Beam Rye oder Old Overholt Rye mithalten kann. Letzten Endes muss man aber sagen, dass die anderen 100% Rye doch experimentelle Produkte und für den Purgenuss sind und weniger zum Mischen geeignet.

Mittwoch, 28. November 2012

Jefferson Rye - A Canadian in Manhattan

Zugegeben, um den Jefferson Rye habe ich lange einen Bogen gemacht. Zu groß waren die Vorurteile gegenüber kanadischem Whiskey und einem 100%-Rye, der eigentlich nur zum Vermischen mit anderen Whiskeys für Canadian Whiskey hergestellt wird. Woher genau ist Betriebsgeheimnis. 10 Jahre sind darüber hinaus ein schwieriges Alter für einen Rye - in dem sich deutliche Fassaromen gegen die jugendliche Frische wehren müssen. Meist sind die erhältlichen Whiskey deutlich jünger oder älter. Auf gutes Anraten des C&D-Forums entschied ich mich dann doch zum Selbsttest:



Die Nase:
Viel Karamel, etwas Zimt, aber deutliche Fassaromen. Irgendwie aber auch etwas leicht störendes, klebrig-muffiges dass nach einiger Zeit die ursrpünglichen Aromen überdeckt.

Der Gaumen:
Deutlich Zimt, Toffee, aber mit deutlicher Kraft und einem dominanten Pfefferminzton, der auch noch lange anhält.

Abgang:
Der Abgang ist lang und rye-typisch. Viel Roggen und leichte Räuchernoten sowie viel Pfefferminze.


Ich bin überrascht. Ich dachte, ich werde wohl kein Freund von 100% Roggen. So hat mir der Whistlepig schon nicht sonderlich gefallen. Der Rye ist aber anders. Er ist weniger verschlossen und weniger scharf. Aber er bleibt dennoch in der Kategorie 100%-er und damit in meinen Augen geschmacklich eindimensional. Einen Test gegen den Sazerac 6yo oder den von mir so geliebten Willett Family Estate würde er nicht gewinnen. Dafür fehlt im das Frische und breite Aromenspektrum. Für einen klassischen Sipping-Whiskey erscheint er mir aber wiederum zu unrund. Gerade in der Nase ist doch deutlich zu merken, dass der Whiskey nicht zum pur trinken gedacht ist.
Für ca. 40€ ist er aber ein nach europäischen Maßstäben gut bepreister Rye, der vor allem eins hat. Viel Kraft. In Cocktails wird er sein Talent gut ausspielen können. Ein Manhattan würde passen.

Ergebnis 7 von 10

Dienstag, 6. November 2012

Außergewöhnliche Drambuie - Commercial

 

Ich bin ja ein großer Freund des Surrealen, wie schon an anderer Stelle erwähnt. Und Drambuie tritt mit seiner neuen Werbung in die Fußstapfen Dalis... Ich finde es großartig, endlich traut sich ein Spirituosenhersteller mal wieder ein wenig mehr als nur zu zeigen, wie der ach so reine Vodka die Eiswürfel entlangfließt. Unten noch ein kleines Behind the Scenes.



 

Samstag, 3. November 2012

Roggen-Whiskey von der Stange ? - über LDI und Konsumentenerwartungen

Wer das Rye-Tasting verfolgt hat, wird vielleicht irritiert gewesen sein, dass mehrere Whiskeys aus ein und der selben Destillerie stammen - auch wenn sie verschiedene Label tragen. Die Rede ist von den Roggen der Lawrenceburg Distillers Indiana (LDI), die ursprünglich zu Seagram's gehörte, dann an Angostura Ltd. verkauft und mittlerweile an MGP (Midwest Grain Producers) weitergereicht wurde.

LDI produziert diverse Alkohol-Produkte, darunter auch einen Rye-Whiskey aus 95% Roggen und 5% Gerste. Allerdings verkauft LDI nicht direkt an den Konsumenten. Vielmehr verkauft LDI an andere Unternehmen, die das Produkt evtl. weiterbehandeln, abfüllen und  dann verkaufen. Wenn man mal genauer hinschaut, welche Roggen alle aus der LDI Schmiede kommen, dann staunt man nicht schlecht. Eine kleine Auswahl:
  • Templeton Rye
  • Bulleit Rye
  • Redemption Rye
  • High West Rye (und zwar alle fünf gealterten Versionen)
  • Willett Single Estate Rye in den Varianten 2yo - 5yo
  • George Dickel Rye 
Gleichen sich wie ein Ei dem anderen? - LDI Rye Whiskey
Also alles der gleiche Whiskey? Eine Verbrauchertäuschung gar? Im Großen eher nicht. Beim Geschmack zeigen sich große Unterschiede. Ist Redemption Rye in meinen Augen ein äußerst dürftiges Produkt, zeigen Templeton und Bulleit durchaus gute Mix-Qualitäten. Auch hat jeder Abfüller sein eigenes Verfahren, das dem Whiskey eine besondere Note gibt. High West vermählt zwei verschiedene LDI Rye in seinem Rendezvous und seinem Double Rye. Außerdem verkauft High West als einziger Hersteller die alten LDI Whiskey, die 12, 16 oder 21 Jahre alt sind und abweichende Mashbills besitzen. Und KBD (verantwortlich für Willett Rye) füllt LDI in Fasstärke ab. George Dickel benutzt für den Rye die Lincoln County Process genannte Holzkohlefiltrierung, die sonst den Tennessee Whiskey vom Bourbon unterscheidet.

Dennoch - ein ungutes Gefühl bleibt. Das Bild vom Whiskey als das Produkt des Farmers, der das Getreide erntet, destilliert und den Whiskey im hölzernen Lagerhaus langsam reifen lässt, ist einfach schöner als das des Indutriekonzerns, der Whiskey aus Gewinngründen produziert. Verdeutlicht wird dieses eher triste Bild auch durch die folgende Anekdote: Ursprünglich bestand die Mashbill aus 80% Rye und 20% gemälzter Gerste. Leider ist gemälzte Gerste teuer, und so einigte man sich mit der Geschäftsführung auf die kostengünstigere Mischung aus 95% Rye und 5% ungemälzter Gerste. 

Dreist ist hingegen, wenn die Homepage von Templeton Bilder enthält, die den "Roggen, der nahe an der Destillerie wächst" zeigt und das "Familienrezept" der Familie Kerkhoff preist - obwohl kein eigener Whiskey verkauft wurde, sondern nur das LDI Produkt. Das ist schon nahe an der Verbrauchertäuschung.

LDI ist somit zwar ein großer Player auf dem Rye-Markt, ermöglicht aber einer vielen kleinen und größeren Produzenten ihren eigenen Stil an Rye zu kreieren - "Artisanal Distilling" sieht dennoch anders aus.

Immerhin - mit dem bald auch in Deutschland erhältlichen George Dickel Rye müsste das Auftauchen von neuen LDI-Whiskeys beendet sein. Die laufende Produktion ist restlos verkauft - Templeton hat bereits eine Verringerung ihres Outputs angekündigt und der neue, 6-Jahre alte Willett Single Estate Rye stammt definitiv nicht von LDI - woher ist aber noch unklar.