Ich gestehe. Auch ich bin der Gigantomanie der Hausbar verfallen. Ein Tequila? Natürlich drei: Blanco, Reposado und Anejo. Und ein Extra Anejo auch. Fürs Auge – der Flakon ist äußerst ansehnlich. Und natürlich fürs Ego. Und was sag ich? Vier Tequila? Hochland und Tiefland natürlich. Also acht. Und dazu Gin. London Dry. Old Tom. Genever. Neo-Style. Vom Rum mal gar nicht gesprochen. Länder, Stile, Brennblasen: Die Varianten potenzieren sich. Darf es ein französischer Likör sein? Nur als Reimport aus den USA erhältlich? Egal. Her damit. Schließlich lässt sich die Tradition aus der Flasche ausgießen.
Ich gestehe. Ich bin enttäuscht. Nicht von den Herstellern, die machen zu großen Teilen einen guten Job und tolle Produkte. Nicht vom Barhobby an sich, es macht großen Spaß zu mixen. Aber es ist etwas verloren gegangen. Der Hauch des Neuen, des Verborgenen. Das fiel weg. Plötzlich. Mit meiner Beitragsreihe über Amer Picon begann für mich, dass die Luft aus der Sache raus war. Der letzte Schleier der Cocktailarchäologie hat sich für mich gelüftet. Auch mit Malacca. Ein schöner Gin, aber wo ist der Reiz eines raren Produkts, wenn es nicht mehr darum geht, alte (virtuelle) Keller danach zu durchstöbern, sondern wer am schnellsten den „Kaufen“-Button auf Ebay drückt?
Gestern trank ich einen Wein. Er roch und schmeckte nach einem toten Veilchen. Nie zuvor hatte ich so etwas geschmeckt. Ich verabschiedete mich innerlich für einen Moment von meinen Tischnachbarn (Sorry Guys) und widmete mich nur diesem Geschmack. Die Faszination, die dieser Moment hatte, war nicht zu vergleichen. Nicht mit einem Schluck T. H. Handy Rye von 2009, dem besten Produkt der Reihe. Nicht mit dem Four Roses Small Batch Bourbon Limited Edition 2012. Beides Produkte, die wunderbar sind und für mich zu den besten erhältlichen amerikanischen Whiskeys gehören.
Ich gestehe. Ich war süchtig. Auch nach neuen Cocktailrezepten. Meine Datenbank besteht aus mittlerweile 1200 Rezepten. Sie alle nachzumixen kostet mich mindestens 4 Jahre und drei Spenderlebern.
Ich werde mich trennen. Von den Cocktailrezepten. Und von etwa einem Viertel meiner Hausbar. Nicht weil es schlechte Produkte sind. Nicht weil ich sie nicht mag oder mir nicht vorstellen könnte, mit Ihnen zu mixen. Sondern einfach, weil sie mir zur Last fallen.
In einer Spirituosenwelt, in der alles im Überfluss vorhanden ist, ist es kein besonderes Merkmal, alles zu besitzen. Das kann jeder. Es ist nur eine Frage des Dispo-Kredits. Die in Massen gekauften Flaschen erzählen keine Geschichte mehr. Ich konnte einmal behaupten, mich mit jeder Spirituose in meinem Regal eingehender beschäftigt zu haben. Auch das ist verloren gegangen.
Ich gestehe. Ich bin enttäuscht. Nicht von den Herstellern, die machen zu großen Teilen einen guten Job und tolle Produkte. Nicht vom Barhobby an sich, es macht großen Spaß zu mixen. Aber es ist etwas verloren gegangen. Der Hauch des Neuen, des Verborgenen. Das fiel weg. Plötzlich. Mit meiner Beitragsreihe über Amer Picon begann für mich, dass die Luft aus der Sache raus war. Der letzte Schleier der Cocktailarchäologie hat sich für mich gelüftet. Auch mit Malacca. Ein schöner Gin, aber wo ist der Reiz eines raren Produkts, wenn es nicht mehr darum geht, alte (virtuelle) Keller danach zu durchstöbern, sondern wer am schnellsten den „Kaufen“-Button auf Ebay drückt?
Gestern trank ich einen Wein. Er roch und schmeckte nach einem toten Veilchen. Nie zuvor hatte ich so etwas geschmeckt. Ich verabschiedete mich innerlich für einen Moment von meinen Tischnachbarn (Sorry Guys) und widmete mich nur diesem Geschmack. Die Faszination, die dieser Moment hatte, war nicht zu vergleichen. Nicht mit einem Schluck T. H. Handy Rye von 2009, dem besten Produkt der Reihe. Nicht mit dem Four Roses Small Batch Bourbon Limited Edition 2012. Beides Produkte, die wunderbar sind und für mich zu den besten erhältlichen amerikanischen Whiskeys gehören.
Ich gestehe. Ich war süchtig. Auch nach neuen Cocktailrezepten. Meine Datenbank besteht aus mittlerweile 1200 Rezepten. Sie alle nachzumixen kostet mich mindestens 4 Jahre und drei Spenderlebern.
Ich werde mich trennen. Von den Cocktailrezepten. Und von etwa einem Viertel meiner Hausbar. Nicht weil es schlechte Produkte sind. Nicht weil ich sie nicht mag oder mir nicht vorstellen könnte, mit Ihnen zu mixen. Sondern einfach, weil sie mir zur Last fallen.
In einer Spirituosenwelt, in der alles im Überfluss vorhanden ist, ist es kein besonderes Merkmal, alles zu besitzen. Das kann jeder. Es ist nur eine Frage des Dispo-Kredits. Die in Massen gekauften Flaschen erzählen keine Geschichte mehr. Ich konnte einmal behaupten, mich mit jeder Spirituose in meinem Regal eingehender beschäftigt zu haben. Auch das ist verloren gegangen.
Dies ist kein Post, meinen Blog zu schließen. Ich liebe Rye. Ich liebe Wermut. Ich liebe Tequila. Die Reihen werden fortgeführt, wenn auch etwas anders. Die Bar und der Blog existieren weiter, allerdings auf das Wesentliche reduziert. Drei Gin, drei Tequila. Viel Rye. Und vieles, anderes mehr.
Euer Tikiwise
Euer Tikiwise