Kaum ein Cocktail verzaubert mich so wie der Sazerac. Die simple Mixtur aus Rye (oder Cognac), Peychaud's, Zucker und Absinthe ist für mich der Inbegriff des klassischen Cocktails und die Geschmackskomposition aus Anis, Wermutkraut und den reichen, rauhen Roggentönen lässt den Alltag zurück. Ein Cocktail, der Zeit und Konzentration abverlangt.
Eric Ellestad, Blogger aus San Francisco erfand anlässlich seiner Reihe "28 Sazerac an 28 Tagen" den Genever Sazerac. Die Idee faszinierte mich. Bols Genever ist irgendwie ja nichts anderes als "Holland Whisk(e)y", nur ungelagert und aromatisiert.
Ich beschrieb den Genever Sazerac Mario Kappes im Le Lion, und er rührte ihn, fügte eine Grapefruitzeste dazu und - ich war geplättet. Die malzige Süße und der Absinth schaffen einen ganz neuen Cocktail, der aber nicht weniger komplex ist. Ich habe mir diesen Cocktail in diversen Lokalitäten mischen lassen - aber keiner kam je an das heran, was Herr Kappes mir serviert. Ein großes Lob an einen ganz großen Bartender.
Durch viel Glück fiel mir die Tage eine Flasche Bols Barrel Aged Genever in die Hände, der 18 Monate in Eichenfässer gelagert wird und außerhalb der USA nur im House of Bols in Amsterdam verkauft wird. Bols Genever! Gelagert! Das schreit ja geradezu nach einem Barrel Aged Genever Sazerac.
Genever Sazerac
- Gästeglas, mit Absinth besprüht.
- 1 Barlöffel Zuckersirup
- 6 cl Bols Barrel Aged Genever
- 3 ds Peychaud's
In der Nase dominiert die Süße des Malzes, am Gaumen auch, eine breite Süße. Der Bitters arbeitet sich nicht an der Rauhheit des Whiskey sondern der Süße des Malzes ab. Im Abgang Lakritztöne.
Ein wunderbarer Cocktail, der eine vollkommen neue Geschmacksdimension öffnet. Im Zweifel Herrn Kappes im Le Lion fragen. Der Mann weiß was gut ist.
Ein wunderbarer Cocktail, der eine vollkommen neue Geschmacksdimension öffnet. Im Zweifel Herrn Kappes im Le Lion fragen. Der Mann weiß was gut ist.
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